Fast Fashion. Slow Fashion.
Heike Roegler
Fashion als Thema? Ja, aber nicht nur.
Das Thema war Mode und die Art und Weise, wie sie produziert wird. Die Aufgabe, die Anna M. Tränkner uns dieses Mal gestellt hat, war, Fotos zu Fast Fashion und Slow Fashion zu machen. Spannend!
Mode, die schnell vom Laufsteg in die Kaufhäuser gelangt. Trends, die quasi gleich für jedermann kaufbar sind, erfordern schnelle Produktionen und sollen möglichst bezahlbar sein. Ca. 6 verschiedene Saisons pro Jahr. Kleiderschränke die gefüllt sind und in denen Platz geschaffen werden muss.
Oder:
Mode, die nicht den Saisons folgt, die ursprünglich vor allem gegen die Massenproduktion gerichtet war, die inzwischen aber viele Facetten trägt. Upcycling, fair trade, selfmade, second hand ...
Zeit für Recherche, Zeit Bilder zu schauen. Und ein sehr plausibler Anlass diverse Modezeitschriften zu kaufen.
Auch Ausstellungen hatten etwas zum Thema zu bieten. Die Fast Fashion Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe und die Sarah Moon Ausstellung in den Deichtorhallen. Erstere gab Informationen zu den Hintergründen, letztere war ein sinnlicher Farb- und Geschichtenrausch.
Ich habe mich dem Thema Fast Fashion über meinen Kleiderschrank angenähert. Zuerst musste der Schafwollpullover aus Irland ausgebreitet und fotografiert werden. Dann ging es in der Zeit immer weiter zurück. Eine Tasche aus den 1920ern, Wäsche aus der gleichen Zeit, der Hochzeitsmantel meiner Mutter aus der Zeit Ende der 1960er .... Hatte ich die Sachen in den Händen, kamen die Ideen zu inszenieren. Was für ein Spaß!
So war es auch zu den Experimentiertagen.
Ein Tag mit den Seidenkleidunikaten der Modedesignerin Ines Wiese (vielen Dank für das Ausleihen und Begleiten!) - Kleider, deren Seidenstoffe mit Motiven der Künstlerin bedruckt werden. Farben die leuchten. Ein Model mit roten Haaren (vielen Dank, Lena für deinen tollen Einsatz!) und ein Gewächshaus im Herbst.
Klar hatten wir uns vorher Gedanken gemacht, was wir wie fotografieren könnten. Und dann ging doch beinahe alles ganz von selbst. Ort, Farben, Model Kleid. Die Bilder haben sich beinahe selbst zusammen gefügt. Und dann kamen auch noch die Bienen und haben mitgemacht.
Und dann ein Abend im Textillager der Firma Wenkhaus (Altkleider, Recycling). Dunkle, staubige Hallen, gefüllt mit teilweise bunten Stoffballen als Kulisse und ein Model (nochmals Danke liebe Lena!), das dazu im Gegensatz gestrahlt hat.
Ein schönes Thema, bunt und fordernd, gab es doch so viel gleichzeitig zu denken. Heraus gekommen sind viele tolle Fotos der Gruppe! Wer mag ist herzlich eingeladen, die Ausstellung anzuschauen. Sie hängt noch eine Weile in den Räumen der VHS an der Schanze.