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Heike Roegler
Bisher hatte ich mir nur Streams des Chaos Commucation Congress angesehen und war nun also das erste Mal entschlossen, alles einmal live zu erleben. Nicht an allen Tagen, aber mit einem Tagesticket.
So weit so gut. Hin! Bloß wann? Das Programm sah spannend aus und hat mich mit der Riesenauswahl gleichzeitig überfordert. Also weg mit dem Programm und einfach los.
Menschenströme vor dem Gebäude! Vereinzelte Cosplayer, Familien, alte Leute, junge Leute ... Viele Leute.
CCC-Rakete gesichtet. Dann mal los.
Mein erster Eindruck war ein Gewimmel und Gesumm vieler kreativer Aktionen. Überall gab es Gruppen, die schraubten, sprachen, spielten.
Den ersten Wunschtalk habe ich natürlich gleich verpasst, bin nicht mehr rein gekommen. Zeit, ganz ohne Plan zu bummeln, schauen, versuchen zu verstehen - so viel zu schauen.
Ein kurzweiliger und interessanter Talk war "Mr Beam goes kickstarter". Die beiden Sprecher haben sehr anschaulich davon berichtet, was ihnen in der Zeit von der Idee zu einem Projekt bis zum "und was machen wir jetzt damit?" sowie dem vielen unerwarteten Dazwischen alles passiert ist. Es braucht schon Mut, um eine Idee zu verfolgen, Nerven, um Unbekanntes zu bewerkstelligen. Kann man sich denken? Vielleicht, aber einfach offen und anhand von Beispielen erzählt zu bekommen, was so alles passiert ist, macht crowdfunding greifbar und rückt es ein Stück weg von dem märchenhaften Klischee.
Spannend fand ich auch, dass auch hier die unterschiedlichen Arbeitsweisen zu Hardware und Software aufeinander stießen. Work in Progress versus Deadline - eine Balance die das Durchdringen der verschiedenen sich näher kommenden Welten verdeutlicht.
Science Fiction, Fantasy, Realität?
"Open-BCI DIY-Neuroscience Maker-Art Mind-Hacking" war ein Talk, den ich nicht verstanden habe. Das Thema war im Ansatz spannend für mich. Ich war fasziniert von der Spannung zwischen Fiktion und Realität, habe ich doch nur eine Ahnung davon, was inzwischen schon längst machbar ist und was fantastische Gedanken sind. Leider wirkte einiges für mich in diesem Talk eher nach Esoterik, konnte aber meinen Wunsch nach dem Staunen darüber, dass die Realität erschreckend und dann doch auch voller neuer Möglichkeiten ist, nicht bremsen.
Ein Talk zum Nachdenken also. Und zum Austausch und Nachforschen. Da gibt es bestimmt Menschen, die noch mehr erklären können.
Mein Fazit des Tages? Ich habe für mich neue Welten gesichtet. Schräge Welten, kreative Welten, Welten, die da sind und Beachtung verdienen. Welten, zu deren Koordinaten ich nicht überall Zugänge finde, die ich aber unbedingt mal kreuzen sollte.
Ab in die Rakete!