"WECHSELWIRKUNGEN" MUSEUM FOLKWANG. ZUSAMMENFASSUNG Rezeption.
Heike Roegler
Rezeption
Dies ist Teil 2 der Talk-Zusammenfassungen zum Post "ZUR TAGUNG IM MUSEUM FOLKWANG: WECHSELWIRKUNGEN – KUNST IM KONTEXT DER INKLUSIONSDEBATTE".
„Dieses Tuch ist rot, aber es spielt keine Rolle, dass das Tuch rot ist.“
Zum Thema „Labelling“ betrachtete Viola Luz „Das Aber. Alles im Gleichen“. Ihr ging es in ihrem Vortrag um die Kunst als Gut, als Kommunikationsmittel und die Akteur/innen im Rezeptionsprozess.
Ihre These ist: Die Zuordnung zu „Art Brut“ und „Outsider Art“ ist an Hierarchien gekoppelt.
Letztlich fragt sie, welches Etikett einem Kunstwerk anhaften soll? Denn Kunst steht nicht für sich allein, sondern wird im (gesellschaftlichen) Kontext wahrgenommen.
Viola Luz machte eine „wachsende Wertschätzung“ in der Rezeption aus, wenn es sich um „Aktivitäten von Künstler/innen mit Assistenz handelt“. Dabei werden oftmals von den (Kunst)Betrachter/innen Präsentationsansätze bevorzugt, die die „bestehenden Ansichten bestärken“. „Mediale und kunstkritische Probleme können dabei durch soziale und politisch intendierte Rücksichtnahme verstärkt werden“. Daraus kann sich oft eine „Fokussierung auf therapeutische und soziale Aspekte“ ergeben.
Gerade hierzu findet Viola Luz: „Es obliegt den Kunstvermittlern und Kuratoren sowie den Assistenzen neue Wege für Kunstschaffende mit Assistenzbedarf zu finden“ . Es stellt sich die Frage: mit oder ohne Etikett? Was macht mehr Sinn? Wie lässt sich das Denken bestehender Ansichten durchbrechen?