Sharing is caring Extension Hamburg Opening Up! Building Connectivity through Cultural Heritage #sharecarex
Heike Roegler
Wer geht zu "sharing is caring"? Die Frage haben wir uns im Kollegium gestellt und ich habe gleich mal gerufen: Ich würde gerne!
Seitdem klar war, dass die Konferenz das erste Mal auch außerhalb Dänemarks, sogar direkt in Hamburg stattfinden würde, war ich sehr gespannt.
Welchen Bezug habe ich dazu? Klar vor allem erst einmal mein persönliches Faible für alles Digitale im Bereich Kultur. Da passiert so viel Spannendes.
Und es gibt meine Begeisterung für meine Profession, dem Vermitteln von kultureller Bildung. Das heißt für mich, Inhalte (das, was meine Institution an Inhalten zu bieten hat) verfügbar zu machen, um mit Menschen in einen Austausch zu kommen und im besten Fall lernen wir alle voneinander. Denn Kultur ist lebendig.
Bei "Sharing is caring" war für mich also vor allem der Aspekt des Teilens, Austauschens für mich interessant. Zusammen angemeldet mit Kolleginnen aus der Social Media und vom Inventarisieren haben wir unsere Erwartungen ausgetauscht und waren gespannt auf den Tag. Allein unsere Interessen waren divers und doch irgendwie gleich, weil digital.
Was habe ich gehört und gesehen?
Simon Tanner hat in seiner Keynote sehr deutlich die Herausforderungen eines Austauschs formuliert und betone die kulturelle, soziale und akademische Bedeutung von Teilen. Seinen Weg zur Öffnung nach außen hat er sehr unterhaltsam und interessant geschildert.
So sind Archive für ihn ein ganz selbstverständlicher Ort, für viele Menschen sind sie es aber nicht.
Die Frage für ihn war, wie kann sich so ein Ort öffnen? Und er stellte fest: Es gibt viel zu bedenken, will man sich so weit wie möglich nach außen öffnen.
Ein Hauptproblem ist immer wieder die Sorge vor dem Kontrollverlust. Eine Veränderung begann für ihn auf seinem Weg mit dem Formulieren von Fragen auch nach innen (in die Institution hinein).
Dabei hat Tanner auch gelernt, dass Teilhabe die Forschung verändert. Vorbild und Hilfe war dieEuropeana.
Andrea Wallace hat sich der Geschichte der Reproduktion angenommen und formuliert sehr deutlich eine Apell an die Kulturinstitutionen: "Do it for the users."
Ihr Thema ist Copyright in der Kultur. Sie ist Mitglied der Glasgower Forschungsgruppe CREATe, die sich mit einer Copyrightreform auf Grundlage des Verhaltens von Nutzern in der digitalen Zeit befasst.
Wallace sieht Technologie nicht als Problem, sondern als Lösung an - indem sie in einer kreativen Industrie kreative Möglichkeiten für die Konsumenten bietet, in der kulturelle Produktion nur durch Zeit und Fantasie begrenzt sind.
Als ein Beispiel nennt sie den Rijksstudio Award, ein Design- und Kunstpreis, der auf Arbeiten der Museumssammlung basiert.
Douglas McCarthy hat in seiner Session Bereiche der Europeana Art vorgestellt, die nach Themen angeordnet ist, und den Launch von Europeana Photography angekündigt. Wunderbar, denn Fotos sind ein weiteres Faible von mir.
Seinen Weg beschreibt er ähnlich wie Simon Tanner als "360 degree experience" - von einem "Collections manager for arts and photography" für private Sammler hin zur Europeana.
Interessant war auch, dass es über LinkedIn eine Gruppe gibt, die sich europeana4education nennt und einen inhaltlicher Austausch ermöglicht.
Friederike Fankhänel (Bildung und Vermittlung MKG) hat die vielen tollen Projekte des MKG vorgestellt, über die die Besucher in Austausch kommen können. Spannend ist das neue online Projekt "Bewegte Jahre. Auf den Spuren der Visionäre" - eine fiktive Geschichte, in der ein junger Reporter Europa um 1900 bereist und zum Zeitzeugen wird.
Beiden Vortragenden in diesem Panel gemeinsam ist, dass sie mit ihrer Arbeit Inhalte über Plattformen zur Verfügung stellen, die eigenständig genutzt werden können.
Und schließlich der kurzweilige Workshop mit Mar Dixon. Nach dem kurzen Vorstellen ihrer Arbeit (@52Museums, #AskACuratorDay, museumcamp, Teens in Museums, ...) waren wir aufgefordert selbst kreativ zu werden. Es gab "Objekte" und die Aufgabe sie über verschiedene Plattformen zu kommunizieren. Ein herrliches Gekicher und viel Aktion im Raum. Ehrlich, wir haben sogar auf dem Tisch gestanden.
Was ist mein Fazit?
Teilen und austauschen ist wichtig, es ist spannend und öffnet viele kreative Wege. Eine Öffnung sowohl nach außen als auch nach innen ist dabei erforderlich - keine Kontrolle, sondern soziale Interaktion.
Es macht Spaß, dabei zu sein und in den Austausch zu kommen. Danke liebe Kollegen!
PS: Der Austausch in den Pausen hat ebenfalls super geklappt. Ich habe mehrfach das Wort "Klassentreffen" gemurmelt gehört. Social Media sei Dank. :-)